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WESTERN PEOPLE Bosal Swiss Made Werkstatt-Besuch bei Béatrice Schafroth Seit rund zwölf Jahren fertigt Béatrice Auf dem eigenen Bauernhof in der aargauischen Ge- Schafroth Bosals. Das Handwerk hat meinde Balzenwil, hat es sich Béatrice Schafroth ge- mütlich eingerichtet. Mit Lebenspartner Werner züchtet sie unter anderem bei Mike Beaver, sie ursprüngliche Quarter- und Paint Horses, aber auch einem der Grossen der Flechtkunst, rote und schwarze Evolèner Rinder – einer Pro Specia Rara Rasse aus dem Walliser Vals d’ Hérens, Ursprung in den USA gelernt. Aus Rohhaut und der Eringer Kühe. Diese spielen auch in der Herstellung Känguru-Leder entstehen Unikate, die ihrer Bosals eine Rolle, aber dazu später. Besucher kön- nen sich nicht unbemerkt auf den Hof schleichen. Die nicht nur dem jeweiligen Pferd pas- Gänse im Gehege nebenan künden jeden «Eindringling» sen, sondern auch den farblichen Wün- an. Wenn Béatrice nicht gerade ihre Boots anhat, ist es ihr in Zoggeli am wohlsten und in diesen begrüsst sie schen derer Besitzer entsprechen. mich auch schon und begleitet mich, nach einem kur- zen Rundgang zu ihren Pferden zu den Rindern, in ihr Reich, einem kleinen Atelier im ersten Stock des Bau- ernhauses. Dort bewahrt Béatrice ihre Schätze auf und verarbeitet sie nach und nach zu kunstvoll geflochte- nen Bosals. Text: Andrea Fischer Gelernt bei einem der Besten in den USA Fotos: Andrea Fischer, Jürg Isler, zVg Béatrice Schafroth 2002 besuchte Béatrice einen Grundlagenkurs im Flech- ten bei George Abraham und studierte die entsprechen- de Literatur von Bruce Grant und Gail Hought. 2011 und 2012 konnte sie ein Studium bei Mike Beaver in Priest River absolvieren. Mike Beaver war Mitglied der Tradi- tional Cowboy Arts Accociation (TCAA) und einer der Besten seines Fachs. Heute ist sie stolz auf ihr Kunst- handwerk und möchte dieses erhalten. Béatrice fertigt authentische Bosals aus Rohhaut, die entweder von Li- mousin Kühen oder den roten Evolénern vom eigenen Betrieb stammen. Im Atelier steht eine Rohhaut, die von einer ihrer Kühe stammt. Man spricht von einer Fleisch- und einer Haarseite. Die Haarseite ist feiner und auf der Fleischseite sieht und spürt man deutlich, wo die Adern einmal durchliefen. Sie bezieht aber auch gan- ze Häute aus den USA, die in sogenannte Sogas zuge- schnitten sind. Die Flechtschnüre bereitet sie selbst zu. 0323 WESTERN PEOPLE 19

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